»Wir messen unsere Wirksamkeit am Impact«

Die Verlags- und Medienbranche sowie die Finanzwelt und NGOs können zukünftig von einer neuen Partnerschaft profitieren: Publisher Consultants und Butterfly Effect Consulting haben ihre Kräfte gebündelt. Gemeinsam bieten sie ein breites Spektrum an Beratungsdienstleistungen im Bereich Nachhaltigkeit an.

Im gemeinsamen Interview erläutern die Geschäftsführer Dr. Martin Bethke und Markus Wilhelm die Hintergründe dieser Kooperation und die Vorteile für Kunden.

Sie sprechen von einer wegweisenden Partnerschaft und einem bedeutenden Schritt. Aber wer braucht eigentlich noch mehr Nachhaltigkeit in der Medienbranche? Ist das nicht längst ein Selbstläufer?

Markus Wilhelm: Nachhaltigkeit in der Medienbranche ist alles andere als ein Selbstläufer. Und die Frage „Braucht es eigentlich noch mehr Nachhaltigkeit …?“ hat immer die Antwort „ja“, denn ein zu viel gibt es in der aktuellen Situation (noch) nicht.

Auch wenn bereits viele Fortschritte erzielt wurden, gibt es immer noch erhebliche Herausforderungen. Sehr wenige Verlage habe ein ausformuliertes und wissenschaftsbasiertes Klimaziel oder veröffentlichen einen Nachhaltigkeitsbericht. Und laut der Umfrage zur Verlagsagenda 2025 haben nur 15 % der Verlage eine nachhaltige Unternehmensstrategie. Allein diese Zahlen zeigen, wie weit der Weg noch ist, wenn es um Nachhaltigkeit in der Medienbranche geht.

Dr. Martin Bethke: Die Medienbranche hat enorme Reichweite und Einfluss, was bedeutet, dass sie eine Schlüsselrolle bei der Förderung nachhaltiger Praktiken und der Sensibilisierung der Öffentlichkeit spielen kann.

Aber es reicht eben nicht, nur darüber zu publizieren, sondern es gilt auch mit gutem Beispiel voranzugehen. Dazu gehören konkrete und transparente Ziele für Themen wie CO2e-Emissionen, Ressourcennutzung, Menschenrechte, sowie die Anpassung und Umsetzung der von der EU und der Bundesregierung vorgegebene Regulatorik – egal ob CSRD oder EUDR.

Warum? Weil es zum einen gesetzlich gefordert und von Kunden, Mitarbeitenden und anderen Stakeholdern erwartet wird. Zum anderen, weil ein nachhaltiges Geschäftsmodell die Grundlage für das Heben unternehmerischer Chancen und damit für zukünftige Profitabilität bedeutet.

ESG-Anforderungen sind komplex und ändern sich ständig. Wie wollen Sie sicherstellen, dass Ihre zukunftsorientierten Lösungen auch in fünf Jahren noch relevant sind?

Dr. Martin Bethke: Wir erleben heutzutage disruptive Veränderungen und verkürzte Innovationszyklen durch KI, unvorhersehbare geopolitische Entwicklungen und in vielen Bereichen exponentielle Entwicklungen, die eine nie dagewesen Komplexität für Unternehmen und Führungskräfte mit sich bringen. Die Veränderung und Unsicherheit ist die neue Normalität, mit der wir alle umgehen müssen.

Daher überprüfen wir gemeinsam mit unseren Kunden implementierte Lösungen kontinuierlich und regelmäßig. Denn: ESG-Regulatoriken /4/ zu erfüllen ist die Pflicht, zukünftige Entwicklungen zu antizipieren, die Kür. Und genau das ist unser Ziel in der Zusammenarbeit.

Markus Wilhelm: Wie wir zukunftsfähige Lösungen für und mit unseren Kunden erarbeiten? Indem wir gemeinsam ein verständliches Ziel und konkrete Schritte dahin formulieren. So bauen wir eine langfristige und tragfähige Nachhaltigkeitsstrategie auf.

Ein strategisches und von der CSRD gefordertes Ziel ist ein 1,5°C-konformes Wirtschaften. Das meint das Einhalten des Klimaziels des Pariser Klimaschutzabkommens und die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C.
Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es einen Ansatz und Metriken, die die Steuerung hin auf dieses Ziel ermöglichen.
Eine hervorragende und wissenschaftsbasierte Lösung ist hier die Ermittlung der unternehmerischen Emissionsintensität und der Klimawirkung in °C des eigenen Unternehmens. Wir können dies mit der Softwarelösung unseres Partners right. Based on science individuell errechnen und daraus langfristige Dekarbonisierungsstrategien für Unternehmen entwickeln.

Das Ziel, 1,5°-konform zu wirtschaften, ist ganz aktuell relevant und in jedem Fall auch in fünf bis zehn Jahren. Und der Weg dorthin ist jederzeit prüf- und steuerbar.

Sie bieten Software-Tools, Trainings und Netzwerke an. Das klingt sehr umfassend. Aber ist das nicht ein bisschen zu viel des Guten? Reichen nicht ein paar wenige Kernkompetenzen aus, um Unternehmen bei ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zu unterstützen?

Markus Wilhelm: Es geht in der Umsetzung von Nachhaltigkeit um eine Transition der Organisation. Dieser Prozess findet in allen Unternehmensbereichen statt und erfordert ein Zusammenspiel vielfältiger Kernkompetenzen.

Eine wichtige Kernkompetenz besteht darin, die regulatorischen Anforderungen ganzheitlich zu verstehen und strategisch und operativ sowie kurz-, mittel- und langfristig umsetzen zu können.

Auf diese Komplexität geben wir mit unserer Kooperation und unseren eigenen unterschiedlichen Kompetenzen Antworten. Wir bieten praxistaugliche Lösungen für unsere Kunden und unterstützen sie bei dem Aufbau und der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.

Dr. Martin Bethke: Wie umfangreich die Unterstützung sein kann oder muss, kann man nur im Einzelfall entscheiden. Denn, wie Sie eben schon sagten: ESG-Anforderungen sind komplex.

Die Entwicklung und Integration einer Nachhaltigkeitsstrategie in das Geschäftsmodell betrifft deshalb alle Bereiche eines Medienunternehmens – von der Geschäftsführung über die Mitarbeitenden bis zu den Lieferanten. Häufig fehlt es jedoch an konkretem Nachhaltigkeitswissen, an Kapazitäten sowie digitalisierten und automatisierten Prozessen. Gerade bei Letzteren gibt es erheblichen Bedarf in den Unternehmen, denn Nachhaltigkeit lässt sich ohne Digitalisierung nur schwerlich umsetzen. Und eine Excel-Tabelle, die dann immer gerne bemüht wird, hat mit Digitalisierung etwa so viel zu tun, wie …

Sie sprechen von maßgeschneiderten Strategien. Aber wie individuell können diese wirklich sein, wenn Sie ein Standard-Toolset anbieten? Ist das nicht eher ein One-size-fits-all-Ansatz?

Dr. Martin Bethke: Zwei Themen dürfen wir hier nicht vermischen. Eine Unternehmensstrategie muss immer maßgeschneidert und auf die spezifischen Bedürfnisse angepasst sein. Denn daraus leiten sich schließlich auch die entsprechenden Ziele und strategischen Handlungsfelder jedes Unternehmens ab. Wenn es aber darum geht, die ESG-Themen zu managen, ist allein durch die Regulatorik der CSRD eine Standardisierung vorhanden, die im Kern für alle Unternehmen gleich ist. Individuell wird es aber dann auch hier wieder, wenn es um Chancen, Risiken und Auswirkungen des unternehmerischen Handelns geht.

Markus Wilhelm: Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Dennoch möchte ich ergänzen: Gerade das Anwenden von praxiserprobten Standard-Toolsets ermöglicht uns das individuelle Ausgestalten von Strategien und Lösungskonzepten. Wir konzentrieren uns so auf die konkreten Gegebenheiten des Unternehmens und seiner – auch kulturellen – Individualität, anstatt auf das „Wie“ in der Umsetzung.

Sie betonen die Bedeutung von Nachhaltigkeit. Aber wie messen Sie eigentlich den Erfolg Ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen? Welche konkreten Ziele haben Sie sich gesetzt?

Dr. Martin Bethke: Wir haben unsere Beratung nicht ohne Grund „Butterfly Effect“ genannt, denn wir messen unsere Wirksamkeit am Impact, den wir durch unsere Kunden erzielen.
Wir setzen die Impulse, um Nachhaltigkeit und das volle Spektrum an ESG-Themen in die Geschäftsmodelle, Organisationen und Produkte zu integrieren. Damit gelingt es uns, die Transformation der Unternehmen zu beschleunigen, Profitabilität mit Nachhaltigkeit zu erzielen und resilientere, da nachhaltigere Geschäftsmodelle zu etablieren.

Markus Wilhelm: Erfolg ist für uns bzw. unsere Kunden an vielen Stellen erkennbar, unter anderem

Und welche konkreten Ziele wir uns als Publisher Consultants gesetzt haben?

Unsere Kunden und die Branche bei dieser herausfordernden Transition zu begleiten, stabile Netzwerke – wie mit „Butterfly Effect“ – zu bilden, die einen Mehrwert für die Kunden erzeugen und unseren Kunden einen Hebel in die Hand geben, ihre Zukunft langfristig nachhaltig zu gestalten.

Dieses Interview ist im Original im Themen-Channel »Transformation & Strategie« des DIGITAL PUBLISHING REPORT erschienen.

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